Blicken wir zuerst mal zurück in den vergangenen Sommer. Die FRAPORT SKYLINERS waren gerade zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte abgestiegen. Eine neue Mannschaft musste geformt werden. Wie war das damals?
Völler: „Wir hatten eine relativ junge Mannschaft mit wenig Erfahrung und Spielern aus verschiedenen Universitäten, Ländern, Ligen, die auch in unterschiedlicher körperlicher Verfassung zu uns kamen. Und ich habe auch eine Mannschaft gesehen, mit der man viel arbeiten muss, um sie dahin zu bringen, wo sie hoffentlich in ein paar Wochen in der alles entscheidenden Playoff-Phase sein wird. Aber wir hatten von Anfang eine Mannschaft, die auf einer Wellenlänge lag.“
Was hat zu Beginn gefehlt?
Brenneke: „Einer, der vorweg geht als Leader. Aber: Wir hatten sofort eine sehr homogene Gemeinschaft, wenn man das mit den Vorjahren vergleicht. Das hat sich direkt richtig angefühlt.“
Gibt es diesen Leader, den es zu Beginn noch nicht gab, inzwischen?
Brenneke: „Ich finde schon, dass Marco heraussticht. Bei einem Spiel vor ein paar Wochen lief es nicht so richtig, weil wir nicht richtig aus dem Quark kamen. Dann kam Marco rein, hat erst mal mit einem harten Foul ein Statement gesetzt und an der Freiwurflinie zu uns anderen gesagt: ,Wer jetzt nicht nach vorne rennt, dem brech‘ ich gleich die Beine‘. Da sieht man schon, dass er das Zepter in die Hand nimmt. Er hat Präsenz, er gibt uns Energie – auch wenn er manchmal nicht direkt auf dem Spielfeld dabei ist.“
Völler: „Ich bin ein Teamplayer, ich weiß, dass ich nicht der Superscorer bin. War ich auch noch nie. Aber in jeder Mannschaft versuche ich, meinen Platz zu finden. In so einer jungen Mannschaft fehlt es oftmals an der Kommunikation. Da kann ich uns schon noch helfen.“
Wie lange haben die Spieler, die bereits schon in der BBL dabei gebraucht, gebraucht, um den Abstieg zu verkraften?
Brenneke: „Direkt nach dem Abstieg war es hart und mit der alles entscheidenden Frage verbunden: ,Was hätte besser laufen können?‘ Aber als ich dann verlängert habe, ging es relativ schnell. Die Kommunikation war ja auch so: ,Es ist passiert, wir haben Fehler gemacht – aber wir wollen wieder zurück!‘ Für mich war es dann kein großes Problem mehr. Es ist immer noch das gleiche Spiel. Wir haben jetzt ein anderes Ziel und sind oft in der Favoritenrolle. Das ist für die Entwicklung von Spielern auch mal gut, diese Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen und mit diesem Druck umzugehen. Aber natürlich finde ich, dass Frankfurt als Standort nicht in die Zweite Liga gehört.“
Völler: „Dieses Auf und Ab gibt es im Sport immer wieder mal. Das hat man ein paar Kilometer beim Fußball gesehen: Die Eintracht hatte in den vergangenen Jahren auch immer mal wieder schwierige Zeiten mit mehreren Abstiegen. Damit muss man umgehen, sich neu finden und etablieren.“
Welche Stärken hat die Mannschaft der FRAPORT SKYLINERS?
Brenneke: „Wir sind sehr ausgeglichen. Die Gegner wissen nicht, welchen Spieler sie von uns ausschalten müssen. Bei uns kann jeder einen guten Tag haben und mal vorweggehen. Dazu haben wir einen 14-Mann-Kader, das haben nicht viele Mannschaften.“
Völler: „Wir hatten die vergangenen Jahre extreme Verletzungssorgen. Die haben wir in dieser Saison bis jetzt nicht. Ich bin der einzige, der über einen längeren Zeitraum Probleme mit seinem Knie hat.“
Was ist möglich?
Völler: „Alles! Wir sind, trotz der Niederlage in Hagen, immer noch auf Platz 2. Da müssen wir schon darüber sprechen, dass wir auch aufsteigen wollen.“